Heute will ich einen Gedanken besprechen, der mir nach dem Schauen der Netflix Dokuserie The Last Dance aufgekommen ist.
Warum der Fußball essentiell für die Gesellschaft ist
Heute will ich einen Gedanken besprechen, der mir nach dem Schauen der Netflix Dokuserie The Last Dance aufgekommen ist.
The Last Dance ist eine Dokumentation über Michael Jordan. In der Serie gab es eine Szene in der sich alle beteiligten sehr über Isiah Thomas aufgeregt habe. Isiah Thomas war ein Rivale Jordans und hat nachdem sein Team gegen die Chicago Bulls verloren hat sich dazu entschieden den Bulls mit seinen Kollegen nicht die Hand zu schütteln. Der Aufschrei war damals groß und ist es heute noch. Nachdem die Folge releast wurde gab es im Internet erneut einen Aufschrei wie „dreckig“ und „ehrenlos“ wohl die Aktion von IT und seinen Teamkollegen damals war.
Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Wieso schätzen wir es so sehr, dass die Spieler so viel Disziplin haben und ehrenhaft nach dem Verlieren noch die Hände der Gegner schütteln?
Und dann hat es geklickt. Mir ist eingefallen, dass David Kriesel ein ganzes Jahr lang Spiegel Online Artikel gescrapet hat und die Daten danach ausgewertet hat. Dabei hat er die verschiedenen Spiegel Online Themen und deren Relation zueinander visualisiert. Das heißt in einem riesigen Graph waren alle Themen miteinander verbunden und je näher zwei „Blasen“ bzw. Knoten zueinander waren, desto näher waren die Artikel inhaltlich zueinander. Beispielsweise waren Politik und Wirtschaft offensichtlich ganz nah beieinander. Und jetzt das Spannende. Die Rubrik „Sport“ war komplett jenseits des ganzen Rests (Auf dem Titelbild ist das lilafarbene der Sport). Das heißt Artikel im Sport haben nichts mit Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kunst oder sonst was zutun. Sport ist wie ein eigener Planet fernab von jeglichen Geschehen auf dieser Welt. Und jetzt kommts: fernab von allem wirklich wichtigen auf diesem Planete.
Sport hat nichts zutun mit Klimawandel, Bilaterale Abkommen, geopolitische Machenschaften von Großmächten und allem anderen. Sport ist einen Entspannungsort. Eine Oase.
Und die Ironie des Ganzen ist wie ernst wir dieses eigentlich komplett belanglose Thema behandeln. Hunderte Talkshows weltweit reden 24/7 über die Teams und alle Ereignisse rund um die Sportarten. Wir schreien uns bei Diskussionen über unsere Lieblingsteams gegenseitig an und werden teilweise sogar gewalttätig. Wir sind empört, wenn Isiah Thomas den Chicago Bulls nicht die Hand reicht nach dem Spiel.
Versteht mich nicht falsch, ich bin großer Basketballfan. Ich liebe es Basketballspiele zu schauen und auch die zahlreichen Talkshows darüber sind sehr unterhaltsam für mich. Ich liebe es auch mit Freunden über das Spiel zu diskutieren oder ob Michael Jordan oder Lebron James besser ist. Aber aus der Sicht vom „Survival of Fittest“, aus einer etwas abstrakteren Perspektive ist das ganze eigentlich nur eine Ablenkung vor den wirklich ernsten Dingen im Leben.
Es fühlt sich an wie eine unterbewusste Verdrängung der Realität. Und das ist glaube ich der Schlüssel. Das ist vermutlich der Grund, weshalb der Fußball und jede andere Sportart essentiell für eine Gesellschaft sind.
Aktuell befinden wir uns in der Coronakrise und es gab seit einigen Monaten jetzt keinen Fußball und auch keinen Basketball – genau wie alle anderen Sportarten. Und wenn ich mir jetzt mal die Stimmung der Gesellschaft anschaue, zum Beispiel dass derzeit 50% der Briten zu Verschwörungstheorien neigen. Zeigt es mir, dass manche Menschen bei gewissen Themen lieben schweigen sollten und sich mit Fußball ablenken sollten, als eine absurde Verbindung zwischen Corona – Bill Gates und 5G herzustellen.
Liebe Welt, schütze dich selber und bring den Sport zum Wohle der Gesellschaft zurück.
@studentOfNone