Die perfekte Sprache
Die perfekte Sprache?
Die Sprache ist das ultimative biologische Kommunikationsmedium. Es ist biologisch in uns genetisch verankert und unser Körper hat die perfekte Hardware für sie.
Aber Sprachen sind schlechte Kommunikationsmedien. Vor allem mit einer zunehmend gebildeten Weltbevölkerung, die häufiger über komplexe Konzepte nachdenkt. Unsere Tagesthemen haben immer mehr mit höchst komplexen Wissenschaften zutun. Alleine das Verstehen der ganzen Einstellungen und den ganzen Funktionalitäten, erfordert das Benutzen eines sehr konkreten und definierten Wortschatzes.
Wenn man sich fragt wieso eine Bevölkerung mit einer gewissen Sprache A in der Geschichte häufiger Ingenieure und Techniker hervorgerufen und die andere Bevölkerung häufiger Philosophen und Dichter hervorgebracht haben, dann könnte man die Antwort in den jeweiligen Sprachen finden. Damit will ich gar nicht werten, sondern nur Unterschiede beobachten, die aus der Sprache münden könnte.
Wenn man sich fragt wieso es ein Klischee gibt, dass Chinesen gute Mathematiker seien und ob dieses einen wahren Kern hat, findet man die Antwort vielleicht in der Sprache. Das gesprochene Zahlensystem in China ist sehr logisch definiert und für viele Zahlen reicht ein einsilbiges Wort aus. Im französischen jedoch, sind oft mehrsilbige Wörter nötig, um die jeweilige Zahl zu beschreiben.
Klar könnte man sagen, dass das die eine Silbe mehr oder weniger eigentlich nicht viel ausmachen sollte, aber bei hunderten Generationen mit einer Bevölkerung von hunderten von Millionen Menschen reichen schon sehr sehr geringe Wahrscheinlichkeiten (bzw. competetive advantages) aus, um in der Summe mehr Menschen des Typs X oder Y hervorzurufen.
Also ist es wohl wahrscheinlich, dass die geografische Lage einer Nation und die damit verbundenen täglichen Probleme und Gesprächsthemen dieser, den Wortschatz einer Nation mit definieren und prägen.
Für das Laufen wird wohl jede Sprache in Wort haben, für einen ganz spezifischen Fischermannsknoten wahrscheinlich nur Nationen bzw. Bevölkerungen, die an Küsten gelebt haben und/oder mit der See verbunden waren.
Es gab beispielsweise Untersuchungen, dass Menschen, die Sprachen mit mehr Begriffen für das Empfinden von Wärme / Hitze und Co haben, auch das abstrakte Konzept von Wärme und Hitze ganz anders und viel sensibler empfinden. Also Sprache beeinflusst scheinbar maßgeblich unser Empfinden der Realität und ist Teil unserer Wahrnehmung.
Natürlich könnte man nun weiterdenken und im Rahmen der ganzen neuen CRISPR-Technologie, die es ermöglicht DNA zu modifizieren, auch den Kindern der neuen Generationen eine determinierte Sprache beim Heranwachsen beizubringen. Natürlich ist dieses Konzept ethisch betrachtet höchst fragwürdig, aber ich denke der Dialog über solche Dinge sollte nicht vernachlässigt werden.
Man könnte künstliche Sprachen designen, die dann in einem speziellen Gebiet sehr praktisch und definiert sind. Der Wortschatz alleine sollte nicht ausreichen, die Grammatik ist im Prinzip nichts anderes als ein Muster, welches wir zum entschlüsseln benutzen.
Es geht im abstrakten eigentlich nur um Kommunikation. Wenn ich von drei Schafen spreche, hast du dann das gleiche im Kopf?
Gefühle sind zum Beispiel sehr sehr abstrakt und somit schwer mit einem so konkreten Werkzeug wie einer Sprache schwer zu entziffern. Deswegen gibt es Poesie. Die Kunst Emotionen zu beschreiben.