Thriller. Das bestverkaufte Album aller Zeiten. 66 Millionen Kopien wurden verkauft. 66 Millionen. Dieser Blog wird wohl nie von mehr als 66 Menschen gesehen und Michael Jackson hat 66 [...]
Thriller. Das bestverkaufte Album aller Zeiten. 66 Millionen Kopien wurden verkauft. 66 Millionen. Dieser Blog wird wohl nie von mehr als 66 Menschen gesehen und Michael Jackson hat 66 MILLIONEN Kopien von Thriller verkauft. Kein Streaming. Richtige Verkäufe. Warum es nie wieder sowas geben KANN, will ich heute mit euch besprechen.
Wie es zu dem Meisterwerk Thriller kam, will ich gar nicht besprechen. Die Rolle von Quincy Joney und anderen Ikonen aus Michaels unfassbarem Team spielen hier keine Rolle. Mir geht es eher darum wie es jemanden geben konnte, der jahrzehntelang global einen Status wie niemand sonst hatte. Egal ob Türken, Russen, Afrikaner, Deutsche oder Amerikaner. Michael wurde von jedem geliebt und hatte weltweit fans. Über politische Spannungen hinweg war Michael die Nummer eins.
Nun wie ist das möglich? Und warum kann es so etwas nie wieder geben, trotz der Gegenargumente wie das Internet, mehr Menschen und Co?
Michael Jackson wäre im Zeitalter des Internets nicht annähernd so erfolgreich wie damals. Das Internet ist gelebte Dezentralisierung. Michael Jackson ist zu Michael Jackson geworden durch Zentralisierung. Dadurch, dass es kaum Informationsquellen gab, entstanden monopolartige Strukturen in der Medienbranche. So, dass praktisch die Sender für dich entschieden haben, welche Musik du nun magst und welche du gar nicht kennst. Der Teller der Kultur wurde einem serviert, heute muss sich sein Essen jeder selbst kochen.
Wenn es eine zentrale Station gibt, an die jeder gebunden ist, egal ob alt oder jung, dann ist die Relevanz der jeweilig ausgestrahlten Künstler immens höher als alternativ. Im Zeitalter des Internets, gibt es unendliche viele Musikrichtung, die jeden Tag von talentierten Künstlern geebnet werden. Natürlich gab es früher auch talentierte Menschen und viele Musikrichtungen, das Problem jedoch ist, dass niemand was davon mitbekommen konnte, weil die Magazine und Sender sich dagegen entscheiden konnten. Heute kann jeder etwas hochladen und eine eigene Community und Fanbase entstehen lassen.
Das Angebot an Musik und Kultur hat sich maximal diversifiziert. Jede Idee ist verfügbar und abrufbar. Die Stars von heute sind nicht einmal ansatzweise so groß wie die Stars von damals. Weil es keine Monopole mehr gibt, die einen nur diese Stars präsentieren. Beispiel Hip-Hop: Früher gab es neben den Superstar-Rappern nur eine handvoll weiterer Rapper, die man kannte. Heute gibt es gefühlt mehr Rapper als Sterne in der Galaxie und Sand am Meer zusammen. Natürlich liegt es auch daran, dass wahrscheinlich mehr Leute rappen, aber ein extrem großer Grund ist die dezentraliesierung der Informationsquellen durch das Internet. Jeder kann auf SoundCloud und Youtube seinen Song hochladen und möglicherweise erfolgreich werden. Um vor 20-30 Jahren erfolgreich zu sein musstest du neben unfassbaren Talent, extrem viel Glück und richtige Beziehungen haben um auf einen der angesprochen Monopole, abgespielt zu werden.
Der Grund warum es nie einen größeren Star als Michael Jackson geben wird, liegt natürlich neben seinem einzigartigem Talent, auch am Angebot. Die Nachfrage an Kultur ist gleich und wird immer stetig gleich bleiben. Das Angebot hat sich aber verunendlichfacht. Deshalb gibt es keinen konzentrierten Fokus mehr auf Individuen.
@studentOfNone